Wie kann man seine Bonität verbessern?

Gerade wenn in den nächsten Monaten der Kauf eines neuen Autos, ein ausgedehnter Urlaub oder auch nur ein Mobilfunk-Tarifwechsel von Anbieter A zu Anbieter B auf dem Plan steht, wird das Thema Bonität akut relevant. Denn wer keine gute Bonität besitzt, wird es schwer haben, Kredite oder Zusagen für diese Pläne zu erhalten. Die Bonität sagt mehr über einen Menschen als Kunden aus, als man denken möchte: Nämlich, wie zahlungsfähig und zuverlässig er ist. Wer keine gute Bonität hat, muss recht schnell denen Platz machen, die sie haben. Darum klären wir hier, was die Bonität überhaupt beeinflusst und folglich, wie man seine Bonität verbessern kann.

Drei wichtige Faktoren bilden den Bonitätsindex

Der Bonitätsindex ist das Ergebnis aller Berechnungen und Analysen anhand der Daten, die zu einer Person vorliegen. Diese Daten kommen von Banken, Versicherungen, Versorgern oder Händlern, also überall her, wo man sich als Kunde längerfristig bindet. Aber auch wenn die Berechnungs-Algorithmen weitgehend intransparent sind, lassen sich mehrere Faktoren herausfiltern, die für eine gute Bonität essenziell sind: Man redet bei der Bonität von Zahlungsfähigkeit, sprich, es ist relevant, dass das Konto immer gut gedeckt ist und wenn überhaupt nur selten ins Dispo rutscht.

Offene Forderungen (Rechnungen, Ratenzahlungen usw.) sollten darüber hinaus innerhalb der vorgegebenen Frist und in voller Höhe beglichen werden. Und zahlungsfähiger ist natürlich auch derjenige, der weniger Finanzierungen, Kredite oder sonstige Vertragsbindungen bereits laufen hat, mit denen sich ein weiterer Eintrag arrangieren müsste. Sind alle drei Punkte erfüllt, ist der Bonitätsindex (Prozentangabe) schon einmal entsprechend hoch und das Vertrauen bei denen, die den Indexwert abfragen, in der Regel geweckt.

Wichtig ist aber auch, den Bonitäts-Score zu kennen

Denn nur wer seinen aktuellen Scorewert kennt, kann effektiv daran arbeiten, die Bonität bis zum Tag X zu verbessern und ggf. die genannten Punkte anzupacken oder weitere Faktoren zu verbessern. Zum Beispiel nicht mehr gebrauchte Giro- und Kreditkartenkonten kündigen oder etwaige Anfragen bei verschiedenen Kreditanbietern vorab richtig stellen (Stichwort: Kredit-Konditionsanfrage anstelle von Kredit-Anfrage). Auch ist es wichtig, beim Einkommen wirklich alle Daten anzugeben, denn ein höheres Einkommen bringt einen höheren Score.

Um herauszufinden, wie der aktuelle Score einer einzelnen Person oder eines Unternehmens aussieht, kann man bei Auskunfteien wie Score-Kompass eine Bonitätsauskunft erhalten. Negative Einträge sollten bei dieser Einsicht aufgedeckt und in jedem Fall ausgebessert bzw. in Zukunft vermiedenen werden, da sie nicht zuletzt z. B. auch auf die böse Auswirkungen auf die Altersvorsorge haben können. Denn solche Verträge können beim Termin in der Bank oder Versicherung empfindliche Konsequenzen tragen bis hin zur Verweigerung durch den Anbieter. Jedoch muss man die Sache realistisch sehen: Bei der Schufa, Deutschlands größter Auskunftei für Bonitätsangelegenheiten, haben laut offiziellen Informationen rund 91 % der Deutschen ausschließlich positive Einträge. Bei den letzten 9 % spricht man tatsächlich von stark überschuldeten Leuten.

Ähnlich sieht es auch beim Score-Kompass, sowie den drei weiteren großen deutschen Auskunfteien Creditreform, Bürgel und Deltavista aus. Es gehört also schon etwas dazu, z.B. zunächst einmal ein ausgedehntes Mahnverfahren (abhängig vom Fall), um einen negativen Eintrag überhaupt zu erhalten – und der Rest lässt sich wie beschrieben beeinflussen.

Dafür muss man nur die folgenden Schritte beachten

Um den Bonitätsscore also nach oben zu schrauben bzw. hoch zu halten, kann man zusammengefasst die folgenden Schritte beachten, quasi von klein bis groß:

  • Konten & Kreditkarten, die nicht mehr gebraucht werden, kündigen
  • auch andere unnötige Verträge (z. B. Mobilfunk) kündigen, sofern nicht gebraucht
  • auf unnötige Finanzierungen verzichten und stattdessen ein Produkt direkt voll bezahlen
  • Leasingverträge nur dann abschließen, wenn man liquide genug ist
  • Kreditanfragen richtig stellen (Konditionsanfrage statt Kreditantrag) und keine unnötigen Kredite aufnehmen

(Nichts hiervon beeinflusst den Score unmittelbar, aber mit jedem neuen Kredit/Vertrag steigt das Risiko, etwas langfristig nicht zahlen zu können)

  • Offene Rechnungen, sowie Raten von bestehenden Krediten bzw. Finanzierungen immer pünktlich und in voller Höhe zahlen, bis zum Ende der Laufzeit

Diese Punkte werden bei anwalt.de noch einmal ausführlicher erklärt.