Monatarchiv: August 2020

Gutes Betriebsklima durch Pausen und regelmäßige Events

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Viele asiatische Firmen wissen: Ihre Mitarbeiter arbeiten wesentlich effizienter, wenn man für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sorgt. So ist es dort durchaus üblich, dass die Mitarbeiter ein Mittagsschläfchen machen dürfen oder zwischendurch Entspannungsübungen. Es werden dafür extra Bereiche geschaffen. Und längst ist erwiesen, dass die kleinen Pausen zu wesentlich mehr Leistung und Einsatz für das Unternehmen führen. Leider setzen sich diese Maßnahmen in der westlichen Welt nur sehr schleppend durch.

Pausen und Freizeit? Nichts für die Leistungsgesellschaft

Hierzulande verbinden immer noch zu viele Chefs kleine Pausen und Ablenkungen am Arbeitsplatz mit Faulheit und Leistungstiefs. Ein Mittagsschlaf könnte, so denken sie, dazu führen, dass der Arbeiter den Nachmittag verschläft. Doch meist reichen schon 20 Minuten um ausgeruht und wach zu sein.

Und längst hat sich  weltweit herumgesprochen wie der Konzern Google mit seinen Mitarbeitern umgeht: Er schafft regelrechte Entspannungs- und Spielinseln, damit die Mitarbeiter inspiriert werden und ihren Geist ablenken können, um danach wieder hochkonzentriert an die Arbeit zu gehen.

Ablenkungen sind eine ganz natürliche Sache und wer sie gar nicht erlaubt, bewirkt nur, dass der Geist von alleine von der Arbeit abschweift.

In vielen Bereichen, in denen besonders kreativ gearbeitet werden muss, wie in der Spieleindustrie hat man sich darauf eingerichtet, dass der Geist bestimmte Anreize und Erholungspausen braucht. Eigentlich sollte dies für sämtliche beruflichen Bereiche gelten, in denen die Mitarbeiter entweder monotone Tätigkeiten verrichten oder den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen.

Ein guter Chef, der aus seinen Mitarbeitern das Beste herausholen möchte, sie super motivieren, für die Firma alles zu geben, muss heutzutage umdenken und ein ideales Betriebsklima schaffen: Dazu gehören Pausen, Entspannung und regelmäßige Events!

Gutes Betriebsklima – aber wie?

Wäre es nicht toll, wenn alle Mitarbeiter einer Firma sehr gerne täglich zur Arbeit erschienen, sich dort fast wie zuhause fühlen würden? Dazu gehört ein bisschen Wohlfühlambiente. Es sind die kleinen Details, die die große Wirkung ausmachen. Auch wenn im Büro geistig gearbeitet werden soll, so kann man es doch freundlich und einladend gestalten.

Ebenso sollte die Kantine nicht vollkommen nüchtern und pragmatisch aussehen, sondern so richtig zum Abschalten einladen.

In sehr großen Bürogebäuden können an mehreren Stellen kleine Lounge-Bereiche eingerichtet werden, an denen die Mitarbeiter sich unterhalten und kennenlernen können. Es macht keinen Sinn, wenn man seine Kollegen nur bei der Betriebsfeier mal kurz kennenlernt und dann wieder vergisst: So identifiziert sich niemand mit der Firma und wird auch nicht alles für sie geben!

Mit der Einrichtung des Gebäudes und einer durchdachten Gestaltung fängt alles an. Weiter geht es mit gesundem Essen in der Kantine und noch weiter geht es mit der Behandlung der Mitarbeiter: Wertschätzung und Respekt sollte zum Ausdruck gebracht werden – immer dann – wenn die Vorgesetzten mit der Arbeit der Angestellten zufrieden sind.

Regelmäßige kleine und große Events veranstalten

Es ist traurig, aber wahr: Viele Angestellte sehen Betriebsausflüge als notwendiges Übel an. Lieber hätten sie Freizeit und wären bei der Familie. Sie mögen ihre Kollegen vielleicht nicht und sind auch desinteressiert, alle kennenzulernen. Kein Wunder! Wenn die Führung nicht dafür sorgt, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, nutzen auch regelmäßige Betriebsausflüge nichts. Selbst dann, wenn man großzügig ist und den Mitarbeitern etwas zu bieten versucht.

Wichtig ist, dass die kleinen und großen Events nicht außerhalb der Arbeitszeiten stattfinden, sondern natürlich einen Arbeitstag ersetzen. Sie sollten auch so organisiert werden, dass nicht die private Planung der Wochenenden behindert wird.

Die Events müssen strategisch geplant werden. Es geht darum, dass die Mitarbeiter sich kennen und mögen lernen und dies kann man durchaus steuern. Also bitte nicht alles dem Zufall überlassen! Sonst bilden sich nur die üblichen Grüppchen und es entsteht kein Gemeinschaftsgefühl.

Es empfiehlt sich Berater und Coaches zu befragen, die das Event planen und mit bestimmten Unterhaltungsprogrammen dafür sorgen, dass die Mitarbeiter zueinander finden, etwan Teams spielen und sich vertrauen lernen. Es sollte aber eine lockere Atmosphäre herrschen und niemand gezwungen werden.

Dazu hilft es Anreize zu schaffen. Das heißt, es darf kleine Belohnungen geben. Im Sommer können die Events natürlich draußen stattfinden und wenn es einmal so richtig unkompliziert und zwanglos zugeht, wie beim Grillen auf einem gemieteten Grillplatz, findet sicher das eine oder andere gute Gespräch statt.

Vorbereitung ist hier alles: Große Firmen beauftragen auch fürs Grillen eine Catering-Firma. Hat man nur wenige Mitarbeiter, etwa bis zu 10 Personen, dann kann man es so richtig privat gestalten. Etwa mit dem Bollerwagen losziehen und am Lagerfeuer die Kollegen einmal richtig kennenlernen. Dabei sollte man aber immer auf Stil und Niveau achten und bei Getränken und Speisen wählerisch sein. Ein Unterhaltungsprogramm sollte auch organisiert werden. Die Gäste sollten nicht sich selbst überlassen werden, sondern die Veranstaltung muss ein wenig geführt werden. Viel Erfolg!

 

 

Schulungsanspruch als Betriebsrat

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Die meiste Zeit des Tages wird mit Arbeit verbracht. Als Arbeitnehmer kann man sich glücklich schätzen, denn auch wenn es mal stressig wird oder Probleme entstehen, ein Arbeitsplatz ist heutzutage nicht selbstverständlich. Aus diesem Grund ist es nachvollziehbar, dass einem dieser sehr wichtig ist und man in irgendeiner Form geschützt sein möchte. Genau dafür gibt es den Betriebsrat, der die Vertretung der Arbeitnehmer (gegenüber dem Arbeitgeber) darstellt und auch von diesen gewählt wird. Neuwahlen finden alle 4 Jahre statt und es ist durchaus als ein Nachteil zu sehen, wenn ein Unternehmen keinen Betriebsrat hat.

Deshalb ist ein Betriebsrat so wichtig

Zunächst ist es so, dass dieser schon ab 5 Arbeitnehmern gewählt werden kann. Wenn die Entscheidung für einen Betriebsrat gefallen ist, dann muss der Arbeitgeber dies so akzeptieren. Der Betriebsrat selbst besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern, wobei es hier keine festgelegten Zahlen gibt. In der Regel hängt die Anzahl aber von der Größe des Betriebs ab, sodass mehr Arbeitnehmer mehr Mitglieder bedeuten.

Ein Betriebsrat ist deshalb so wichtig, weil er Beteiligungsrechte durchsetzen kann. Ohne ihn ist das nicht möglich und er stellt in einer gewissen Art und Weise den Beschützer für die Arbeitnehmer dar. Um auch wirklich etwas ausrichten zu können, verfügt dieser über viele Rechte. Niedergeschrieben sind sie im Betriebsverfassungsgesetz, kurz BetrVG. Darin ist unter anderem zu lesen, dass der Betriebsrat Betriebsvereinbarungen, Gesetze, Tarifverträge und Verordnungen überwachen muss. Hier greifen die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats. So schließt dieser Betriebsvereinbarungen mit dem Arbeitgeber ab.

Hat ein Betriebsrat Schulungsansprüche?

Ja, das BetrVG schreibt Betriebsräten einen gesetzlichen Schulungsanspruch zu. Die umfangreichen Seminare werden aber nicht nur zum Spaß abgehalten, sondern sie bringen den Betriebsratsmitgliedern das erforderliche Wissen für Ihre Arbeit; sei es Grundlagenwissen oder auch Spezialkenntnisse. Erfolgte eine Wiederwahl, dann muss der Stoff zwar nicht zwingend wiederholt werden. Erworbenes Wissen noch einmal aufzufrischen hat aber durchaus Wert. So besteht die Möglichkeit, in den Kursen, die sich gezielt an wiedergewählte Betriebsratsmitglieder richten, echtes Spezialwissen zu erlangen.

Der Anspruch zielt auf die erforderlichen Schulungen ab und ist im Betriebsverfassungsgesetz in § 37 Absatz 6 zu finden. Die Kurse sind vor allem deshalb ein wichtiger Faktor, damit der Betriebsrat die Interessen der Arbeitnehmer optimal vertreten kann. Und das geht eben nur mit dem entsprechenden Wissen.

Müssen die Seminare in der Freizeit besucht werden?

Nein, auch dieser Punkt ist eindeutig geregelt. Arbeitgeber müssen Betriebsräte verpflichtend freistellen, sofern der Besuch einer Schulung erforderlich ist. Auch die Kosten dafür trägt der Chef. Dies beinhaltet neben der Gebühr für das Seminar auch die Kosten für Reise, Verpflegung und Unterkunft. Einen Aussetzer beim Arbeitsentgelt gibt es nicht, das Gehalt bleibt also gleich.

Fazit

Ein Betriebsrat sorgt unterm Strich für sichere Arbeitsplätze und für faire Arbeitsbedingungen. Die Gründung ist nicht verpflichtend, sollte aber aufgrund der vielen Vorteile für Arbeitnehmer auf jeden Fall bedacht werden. Der Arbeitgeber kann diesen Schritt auch nicht unterbinden, stattdessen hat er bei diesem Thema einige Verpflichtungen.

Außerdem haben Betriebsräte einen gesetzlichen Anspruch auf erforderliche Schulungen. Fallen diese in die Arbeitszeit, dann muss der Chef eine Freistellung genehmigen und er ist auch für die Kostenübernahme verantwortlich. Für Arbeitnehmer ist ein Betriebsrat also im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.